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Die Weinrebe – das Monument der Menschen von Svirče

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Svirce, Hvar, Kroatien. Designer Dinko Vranković, 1981.. Foto: Kristina Koch

Das kleine Dorf Svirče ist ein Dorf, das fast nur aus Weinreben- und Olivenhainen besteht. Es liegt auf der kroatischen Insel Hvar zwischen Vrbanj nach Vrisnik. Am Ortseingang drängt sich zunächst ein schicker Kirchenkomplex ins Bild. Der typisch weiße Stein der kroatischen Kirchen, umgeben von einem Park mit Palmen und frisch gestrichenen Bänken.

Der kleine Spomenik für die gefallenen Kämpfer von Svirče steht noch vor der Kirche. Der Platz ist bewusst gewählt, denn hier, an der Kiefer, hissten ein paar Bewohner am 1. Mai 1942 die erste rote Fahne. Aber das Monument liegt ein paar Meter zurück von der Straße in einem kleinen Park. Es ist weder ausgeschildert noch zeigt es seinen alten Glanz. Ursprünglich war die sieben Meter hohe, dreizackige Skulptur weiß. Heute ist das Monument verdreckt, an vielen Stellen schwarz. Der Boden des kleinen Komplexes ist mit einer dicken Schicht Tannennadeln übersät. Ein vertrockneter Blumenkranz mit blaurotweißem Band und eine umgefallene Kerze (im September 2019) deuten darauf hin, dass zumindest der Bürgermeister zum Jahrestag vorbeischaut.

Schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Bewohner von Svirče den Wunsch, ein Denkmal für ihre 16 Gefallenen zu errichten. Der Stahlbeton wurde von den Dorfbewohnern zur Verfügung gestellt. Auch der Gestalter der Skulptur war ein Mann aus Svirče. Der Fotokünstler Dinko Vranković hat die Form einer Weinrebe gewählt. Auch den Bau erledigten die Dorfbewohner selbst. Am 27. Juli 1982 feierten sie schließlich seine Eröffnung. Eingraviert vorn:  Zum Gedenken an die Toten – zum Stolz der Lebenden.

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Foto: Kristina Koch

Dass der Gärtner des Kirchenparks nebenan nicht den Spomenik mitpflegen kann, man wundert sich. Die Begegnung mit dem Monument von Svirče in diesem düsteren Wäldchen, im Schatten der strahlenden Kirche ist typisch. Einerseits die interessante Gleichzeitigkeit von römischer Architektur und dem Monument aus kommunistischer Zeit. Andererseits ein Beispiel für die Unsicherheit bezüglich der Erinnerungskultur aus jenem Krieg oder vermutlich auch ungeklärte Besitzansprüche. Auf Hvar verwahrlosen noch mehr wichtige Plätze. Ein Stück weiter ist die Macchia dabei einen riesigen Fußballplatz samt Tribünen aufzufressen.

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Foto KK